Hör mal!
Haben Sie schon mal auf Ihre innere Stimme gehört?
Also, ich meine nicht die Stimme, die im Kopf dröhnt, dass morgen echt mal Schluss mit dem Rauchen sein muss ...oder das die Küche mal wieder einen Großputz nötig hat.
Die nicht.
Nicht die Vernunft- Stimme, die geprägt ist von den Meinungen und Einstellungen und Normen anderer.
Sondern die echte EIGENE. Im Getöse des Alltags, der Arbeit und Familie geht sie oft unter, sie verstummt sogar, wenn es ganz schlecht läuft.
Bei mir wurde sie laut, als Stille einkehrte.
Von einem Tag auf den anderen schloß das Theater, Aufträge wurden abgesagt, die Kinder blieben Zuhause. Corona- STILLE!
Ein Zustand, den ich schlecht ertragen kann.
Mein Leben ist chaotische Lautstärke.
Und nun das.
Es pochte in meinem Ohr – erst ganz leise, dann immer lauter.
Ein Bauchgefühl, das eine Melodie bekam. Und sich artikulierte:
LAUF!
Tatsächlich.Ich wollte laufen! Weg aus dem Rhein- Main- Gebiet - ganz weit in den Norden.
Nach Hamburg.
Es hört sich immer so romantisch an: folge Deinem Bauchgefühl, vertraue Deiner Intuition, hör auf Deine innere Stimme.
So ein Blödsinn.
Denn sobald sich die innere Stimme den Weg nach draußen bahnt und sie nicht dem entspricht, was normal und vernünftig ist, rufen auf einmal ganz viele Stimmen aus fremden Mündern, die unbedingt auch mal etwas dazu sagen müssen.
„Du kannst doch nicht Deine Familie allein lassen. Du kannst doch nicht Deine Arbeit vernachlässigen, Du kannst doch nicht glauben, dass man dort nur auf Dich wartet. Das geht dich nicht, das klappt nicht, das wird nichts.“
Nicht unbedingt stimmungsgebend.
Sie lies sich nicht einschüchtern und ich bin ihr gefolgt.
Natürlich ist so ein Neuanfang auch risikobehaftet, aber es gibt auch unglaublich viel zurück.
DANKE, liebe innere Stimme, dass Du so kraftvoll warst. Dass Du nicht stumm geworden bist, dass Du weiterhin den Ton angibst.
Ein Freund sagte kürzlich zu mir, als ich ihm von meinem neuen Leben in Hamburg erzählte : „Und ich dachte, Du redest nur.“
Von wegen.