Echt kein Kinderspiel

Echt kein Kinderspiel

 

„Was? Du willst mit Kindern arbeiten?

Da wirste aber nicht reich.“

ODER:

„Ach so, Sie bieten Kinderkurse an. Arbeiten Sie auch mit Erwachsenen? Wie darf ich mir das dann vorstellen?“ 🤨

Solche und ähnliche Gespräche habe ich in der letzten Zeit geführt.

Nur, weil ich meinem Herzenswunsch gefolgt bin und ein Konzept für Kinderkurse entworfen habe - die ich natürlich auf meiner Webseite präsentiere.

An 4. Stelle. 

Ich frage mich, bin ich eine schlechtere „Erwachsenen“- Trainerin, wenn ich mit Kindern und Jugendlichen arbeiten möchte?

Ich kenne diese seltsamen Ansichten übrigens schon aus meiner Zeit als Schauspielerin.

„Ach so, Du machst ja nur Kindertheater.“

NUR? Haha. 

Erstens traf das überhaupt nicht zu und zweitens ist es absolut anstrengend, in der Vor-Weihnachtszeit vor 250 Kindern die erste Vorstellung um 8 Uhr morgens zu spielen – um 11 Uhr die zweite – um 15 Uhr die dritte und das 4 Wochen lang – Feiertage eingeschlossen.

Das ist Knochenarbeit.

Da kann Shakespeare gar nicht mithalten …

Worauf ich aber hinaus will ist, dass unsere Kinder unter enormen Druck stehen.

Alles ist höher, weiter, schneller, besser.

Vermeintliche Vorbilder suggerieren auf YouTube und TikTok wie es „richtig“ geht.

Wie sollen sie da noch einen Fokus auf die eigene Persönlichkeit bekommen?

Wie ein authentisches Selbst-Bewusstsein entwicklen?

 

Dafür gibt es kein Schulfach. 

 

Aus meiner Erfahrung als dreifache Mutter und Lesementorin an Grundschulen weiß ich, dass es immer schwieriger wird, die jungen Menschen für Bücher zu begeistern. 

Wieso auch lesen, wenn der Laptop und das Handy mir die Geschichten liefern können, ohne dass ich etwas machen muss? Ein Knopfdruck genügt und das Berieseln beginnt. 

Das Hirn darf sich ausschalten. 

Und nun durfte ich letzte Woche in einer Stadtteilschule in Hamburg unterrichten.

Genau mein Thema: der gelungene Auftritt.

 Echt kein Kinderspiel, aber eine sehr erfüllende Arbeit. 

Natürlich ist die Wahrnehmung für die Sache noch eine andere. Aber große Dankbarkeit und Freude macht sich breit, wenn die Jugendlichen merken, was sie aus ihrer wachsenden Persönlichkeit herausholen können.

Die Themen sind übrigens nicht anders als bei den Erwachsenen:

 

Lampenfieber • Blackouts • zitternde Stimme • Frosch im Hals • keine Luft • Angst vor Versagen • keine guten Ideen • Respekt vor dem Auftritt • Hemmungen zu sprechen • lieber unsichtbar sein • wohin mit den Händen • wen schaue ich an • wie strukturiere ich den Inhalt • wie soll ich unterhaltsam präsentieren • ich möchte authentisch bleiben 

Also:

Egal in welchem Alter – so ein gelungener Auftritt ist nicht immer ein Kinderspiel. Man kann aber nie früh genug damit anfangen, dieses prägende Ereignis durchzuspielen.

 

Welche Erinnerungen haben Sie an Ihr erstes Rampenlicht?

 

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